Passiert large

Pitti Cos

XMan will ja nicht nicht pro­gres­siv erschei­nen. Der Auf­tritt beim nächs­ten Pit­ti Uomo ist Cos wirk­lich zu gön­nen, und es wäre falsch, dem H&M‑Label nicht eine rele­van­te Rol­le in der zeit­ge­mä­ßen Män­ner­mo­de zuzu­ge­ste­hen. Die Schwe­den machen einen super Job. Es soll ja Kon­fek­tio­nä­re geben, die ihre Mus­ter­tei­le bei Cos besor­gen.

Trotz­dem kann man die Fra­ge stel­len, ob eine Mes­se, deren vor­nehms­ter Zweck es ist, das Ange­bot der HAKA-Indus­trie mit der Nach­fra­ge des HAKA-Han­dels zusam­men­zu­brin­gen, einem ver­ti­ka­len Anbie­ter eine sol­che Büh­ne bie­ten soll­te. Auch nicht im Begleit­pro­gramm zur eigent­li­chen Aus­stel­lung. Schließ­lich adelt es Cos, in einem Atem­zug mit die­ser welt­weit bedeu­tends­ten Mens­wear-Platt­form genannt zu wer­den. Die in Flo­renz in Scha­ren ver­tre­te­nen Influen­cer wer­den die Bot­schaft in die Welt tra­gen. Die gro­ße Schwes­ter H&M hat es in Paris vor­ex­er­ziert.

Mal ganz abge­se­hen davon, dass die Zusa­ge an Cos so man­cher Män­ner­mo­de­mar­ke, die es in Flo­renz – wenn über­haupt – auf die War­te­lis­te geschafft hat, wie Hohn vor­kom­men muss, stärkt die Mes­se damit einen Wett­be­wer­ber des Mul­ti­la­bel-Fach­han­dels. Wenn man die “Soma”-Capsule Coll­ec­tion von Cos-Mens­wear-Chef Chris­to­phe Copin als Händ­ler wenigs­tens ordern könn­te… So aber scha­det die Mes­se ihrer ange­stamm­ten Kli­en­tel. Und damit lang­fris­tig sich selbst. Denn in dem Maße, wie die Ver­ti­ka­len ihren Markt­an­teil aus­bau­en, schrumpft die Bedeu­tung des mehr­stu­fi­gen Mul­ti­la­bel Busi­ness’. Und nur letz­te­res ver­schafft den Mes­sen schließ­lich ihre Exis­tenz­be­rech­ti­gung. Ein­zu­wen­den, das pas­sie­re auch ohne Zutun der Pit­ti-Macher, wäre zynisch.

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