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Wie geht es dem Handel, Daniel Terberger?

Zur Zeit sehr gut. Das kann man wohl nicht anders sagen. Wobei Ter­ber­ger vor über­trie­be­ner Eupho­rie warnt. “Von wegen ‘Kon­sum trägt Kon­junk­tur’ – nur vor dem Hin­ter­grund eines 20jährigen Abschwungs konn­te man die Plus-Zah­len von 2010 als glo­ri­os bezeich­nen.” 

Dani­el Ter­ber­ger hat den Über­blick. Als Chef der Ver­bund­grup­pe Katag ist er Beschaf­fungs-Dienst­leis­ter für 383 Unter­neh­men vor­nehm­lich aus dem inha­ber­ge­führ­ten mit­tel­stän­di­schen Fach­han­del. Die Katag-Part­ner betrei­ben ins­ge­samt 1387 Stand­or­te und kom­men zusam­men auf ein paar Mil­li­ar­den Euro Außen­um­satz. Ter­ber­ger hat detail­lier­te Ein­bli­cke in die Ent­wick­lung die­ser Unter­neh­men, und er ist ein guter Gesprächs­part­ner, wenn es um eine nüch­ter­ne Ana­ly­se der Markt­ent­wick­lung geht. Letz­te Woche traf ich ihn  zum Inter­view.  Der Bei­trag wird die­se Woche in der TW ver­öf­fent­licht.

Ter­ber­ger ist grund­sätz­lich opti­mis­tisch, was die Per­spek­ti­ven für 2011 angeht. Es gebe jedoch auch ein paar Risi­ken, die der­zeit schwer abschätz­bar sei­en. Da ist zum einen die Gefahr, dass ein exter­ner Effekt eine höhe­re Dya­mik ent­fal­tet als frü­her. Ter­ber­ger spricht von “Schmerz­ge­dächt­nis”. Die Risi­ken sei­en nicht grö­ßer gewor­den. Kri­sen wie aktu­ell in Ägyp­ten gab es immer. Nur sei die Reak­ti­on der Welt­wirt­schaft auf sol­che Ereig­nis­se heu­te sehr viel unmit­tel­ba­rer und ner­vö­ser.

Gefahr Num­mer 2 lie­ge in dem abseh­ba­ren Kauf­kraft­ent­zug durch höhe­re Abga­ben, Steu­ern, Alters­vor­sor­ge etc. Die Staats­ver­schul­dung ist in der Kri­se explo­diert. Und drit­tens spricht Ter­ber­ger von einer sehr rea­len Infla­ti­ons­ge­fahr: “Egal wo’s her­kommt, ob von der gestie­ge­nen Nach­fra­ge der Chi­ne­sen, den Spe­ku­lan­ten oder von den Noten­pres­sen. Ich hal­te eine Infla­ti­on für hoch­wahr­schein­lich.” Zugleich sei es wenig wahr­schein­lich, dass Noten­ban­ken und Poli­tik das so intel­li­gent han­deln wer­den, dass es eine sanf­te Lan­dung gibt. “Wir müs­sen uns dar­auf ein­stel­len, dass uns Kauf­kraft ent­zo­gen wird.” 

Und hier lesen Sie, was Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter zu Gut­ten­berg auf der letz­ten Katag-Chef­ta­gung zu suchen hat­te.

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