Sibylle Schön hat Aigner einer Rosskur unterzogen

Der Münch­ner Leder­wa­ren­spe­zia­list gehört zu den alten und durch­aus ehr­wür­di­gen deut­schen Mar­ken, die lan­ge Zeit bom­big ver­dient und dann aber irgend­wann den Zug der Zeit ver­passt haben. Die mit ihren Kun­din­nen alt gewor­den sind und ein wenig Staub statt wert­vol­ler Pati­na ange­setzt haben. Hand­werk­li­ches Kön­nen und Pro­dukt-Know-how rei­chen heu­te allein nicht mehr. Son­dern man muss Heri­ta­ge auch mit Moder­ni­tät ver­bin­den, wenn man neue Kun­den gewin­nen will. Das ist viel­leicht die wich­tigs­te Her­aus­for­de­rung, vor der Sibyl­le Schön steht. Sie ist auf einem guten Weg.

In den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren war Schön mit der Sanie­rung des Unter­neh­mens beschäf­tigt, das eine Deka­de lang prak­tisch durch­weg Ver­lus­te geschrie­ben hat. Das konn­te man sich am Ende leis­ten, denn Eti­en­ne Aigner-Inha­be­rin Evi Brandl gehört laut Mana­ger Maga­zin zu den 300 reichs­ten Deut­schen. Im “Haupt­be­ruf” ist Brandl Inha­be­rin des bay­ri­schen Metz­ge­rei-Filia­lis­ten Vin­zenz Murr. Im wei­tes­ten Sin­ne haben bei­de Enga­ge­ments mit Rin­dern zu tun.
Weil sie vie­le uner­freu­li­che Ent­schei­dun­gen tref­fen muss­te, war Sibyl­le Schön für uns offi­zi­ell nicht ansprech­bar. In so einer Situa­ti­on braucht man Ruhe. Die man als Vor­stand einer ver­öf­fent­li­chungs­pflich­ti­gen Akti­en­ge­sell­schaft indes nur bedingt hat. Des­halb gab es auch schon mal Ärger. Als Geschäfts­füh­re­rin bei Gold­pfeil in Offen­bach konn­te sie sich ihrem kom­mu­ni­ka­ti­ven Natu­rell jeden­falls eher hin­ge­ben. Den ers­ten per­sön­li­chen Kon­takt gab es, als sie beim TW Young Pro­fes­sio­nals’ Day auf­trat. Zwi­schen­durch lief man sich immer mal wie­der über den Weg. Ver­gan­ge­ne Woche traf ich sie schließ­lich doch ganz offi­zi­ell in der Aigner-Zen­tra­le in der Münch­ner Mar­bach­stra­ße zum Gespräch. Es gab Posi­ti­ves zu berich­ten. Trotz Welt­wirt­schaft­kri­se hat Schön Eti­en­ne Aigner 2009 in die schwar­zen Zah­len brin­gen kön­nen. Wie, das steht heu­te in der Tex­til­Wirt­schaft.
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