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Black Friday und Cyber Monday Week

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Aus USA kommt ja so man­cher neue Brauch zu uns – den unter­jäh­ri­gen Fasching namens Hal­lo­ween haben wir gera­de hin­ter uns. Schon fei­ern wir den nächs­ten komi­schen Fei­er­tag, und zwar heu­te: den Black Fri­day. Das ist tra­di­tio­nell der Frei­tag nach Thanks­gi­ving, ein Brü­cken­tag, an dem Mil­lio­nen Ame­ri­ka­ner frei haben. Und weil sie sonst nichts Bes­se­res zu tun haben, gehen sie ein­kau­fen. Der Ein­zel­han­del lockt zudem mit Schnäpp­chen. Obwohl “Black Fri­day” ja nun eher nach  Pech und Kata­stro­phe klingt, ist es der umsatz­stärks­te Tag des Jah­res und der tra­di­tio­nel­le Auf­takt des Weih­nachts­ge­schäf­tes.

In Deutsch­land wird der schwar­ze Frei­tag ins­be­son­de­re von Online-Shops gefei­ert. Auf black-friday.de wird kräf­tig getrom­melt. Mit dabei sind u.a. Zalan­do, Kauf­hof, Schies­ser und Dut­zen­de ande­re Anbie­ter. Selbst New Yor­ker, obwohl die Braun­schwei­ger gar kei­nen Web­shop betrei­ben. Dafür kann man auf der Web­site einen Gut­schein down­loa­den, mit dem man im Laden 30 Pro­zent Rabatt bekommt. Omnich­an­nel light. Aber womög­lich effek­tiv.

Natür­lich ist auch Ama­zon mit von der Par­tie. Für das Inter­net-Kauf­haus mar­kiert der Black Fri­day das Ende der “Cyber Mon­day Week”. Der “Cyber Mon­day” ist noch so ein Kon­sum-Fei­er­tag in den USA, an dem die Online-Händ­ler radi­kal die Prei­se sen­ken. Der fin­det am kom­men­den Mon­tag statt und gilt eigent­lich als Ant­wort auf den Weih­nachts­ge­schäfts-Start im sta­tio­nä­ren Han­del. Ama­zon hat dar­aus im Vor­feld gleich eine gan­ze Akti­ons-Woche gemacht.

Zumin­dest in Deutsch­land wur­den die Wer­be­bot­schaf­ten von ande­ren Schlag­zei­len über­la­gert: Streik­dro­hun­gen in der Logis­tik. Demons­tra­tio­nen vor Hoch­re­ga­len. Und dann auch noch das Preis­pa­ri­täts-Ver­dikt des Kar­tell­amts. Auf jeden Fall bewie­sen die Ama­zon-Kon­tra­hen­ten Sinn für Timing. So wur­de aus der “Cyber Mon­day Week” gewis­ser­ma­ßen eine “Black Week”. Ob das die Schnäpp­chen­jä­ger wirk­lich beein­druckt hat, weiß nur Ama­zon.

In den USA hat das Inter­net-Kauf­haus übri­gens eine neue Abtei­lung auf­ge­macht: Ugly Swea­ters. Dort gibt es die scheuß­lichs­ten Trash-Intar­si­en- und Schrott-Motiv-Pul­lis für Weih­nach­ten zu kau­fen. Das sagt viel über den merk­wür­di­gen Geschmack und tra­gi­schen Humor vie­ler Kun­den aus. Denn Ama­zon ist mit sei­ner Big Data-Sor­ti­ments­po­li­tik bekannt­lich nur ein kal­ter Voll­stre­cker des Kon­su­men­ten­wil­lens. Zur modi­schen Pro­fi­lie­rung – die Bezos durch­aus anstrebt – dürf­te sich das Ange­bot dage­gen weni­ger eig­nen.

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Wenn Sie Pro­fa­shio­nals regel­mä­ßig lesen und gut fin­den, freue ich mich über eine Wei­ter­emp­feh­lung an Kol­le­gen und Freun­de.

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