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And the winner is: Fred Gehring

 

Er ist wohl einer der gro­ßen Gewin­ner des Mil­li­ar­den-Deals: Fred Geh­ring bleibt CEO von Tom­my Hil­fi­ger und rückt zudem in den Vor­stand von Phil­lips-Van Heu­sen (PVH) auf. Dort wird er künf­tig das inter­na­tio­na­le Geschäft der Grup­pe ver­ant­wor­ten, zu der Mar­ken wie Cal­vin Klein und Arrow sowie Lizenz­pro­duk­te u.a. von Ken­neth Cole, BCBG Max Azria und Tim­ber­land gehö­ren. 3 Mrd. Dol­lar zahlt PVH für Tom­my Hil­fi­ger – eine Rie­sen-Sum­me für ein Unter­neh­men, des­sen eige­ner Jah­res­um­satz bei 2,5 Mrd. Dol­lar (2008) liegt. Die Ame­ri­ka­ner schei­nen in der Ver­gan­gen­heit gut gewirt­schaf­tet zu haben: Der Groß­teil sind Bar­mit­tel. 

 Apax hat sei­nen Ein­satz von 2006 (1,6 Mrd. Dol­lar) nahe­zu ver­dop­pelt. Der Finanz­in­ves­tor hat­te seit län­ge­rem den Exit gesucht. Der 2008 geplan­te Bör­sen­gang muss­te wegen der Finanz­kri­se abge­bla­sen wer­den. Es soll auch sehr weit vor­an­ge­schrit­te­ne Gesprä­che mit Esprit Hol­dings gege­ben haben. Am Ende schei­ter­te der Deal, angeb­lich u.a. an der Spit­zen-Per­so­na­lie. Insi­dern zufol­ge soll das ein Grund für den über­ra­schen­den Abgang von Esprit-Finanz­chef John Poon im Juli 2008 gewe­sen sein. 

Jetzt ist Fred Geh­ring oben­auf. Die neue Auf­ga­be dürf­te nach sei­nem Geschmack sein. Der Mitt­fünf­zi­ger ist seit über 20 Jah­ren im Mode­busi­ness. Davor war der Mar­ke­ting-Pro­fi für ver­schie­de­ne Unter­neh­men u.a. in Hong­kong, Hon­du­ras, Bel­gi­en und New York tätig. Seit Ende der 80er Jah­re war Geh­ring als Mana­ging Direc­tor für Polo Ralph Lau­ren in Bene­lux und Deutsch­land sowie als Euro­pa-Geschäfts­füh­rer von Pepe unter­wegs. Ab 1997 ent­wi­ckel­te er Tom­my Hil­fi­ger in Euro­pa zu einer gro­ßen Erfolgs­ge­schich­te, wäh­rend die Mar­ke im Hei­mat­markt USA einen Abstieg hin­leg­te. Mit der Über­nah­me durch Apax wur­de Euro­pa-Chef Geh­ring CEO und sorg­te für einen erfolg­rei­chen Tur­n­around.

 Bei all dem fand Geh­ring übri­gens noch die Zeit, sich einen lang geheg­ten Jugend­traum zu erfül­len: 2006 ver­öf­fent­lich­te er unter dem Künst­ler­na­men Fred+ ein Pop-Album: “Songs from the blue room”. Mal rein­hö­ren?